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Entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit SADC
Die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (Southern African Development Community – SADC) wurde 1992 gegründet und hat 16 Mitgliedstaaten - Angola, Botsuana, DR Kongo (seit 1997), Komoren, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Sambia, Seychellen, Simbabwe, Südafrika (seit 1994), Swasiland und Tansania - mit knapp 300 Millionen Menschen. Der Sitz des SADC-Sekretariats befindet sich in Gaborone (Botsuana); der derzeitige Exekutivsekretär ist Elias Magosi aus Botsuana (seit 2021). Wichtigstes Entscheidungsgremium ist der SADC-Gipfel der Staats- und Regierungschefs. Im August 2016 hat Swasiland den einjährigen SADC Vorsitz von Botsuana übernommen. Im August 2017 wird der Vorsitz an Südafrika übergehen.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit SADC
Es gehört zum politischen Bekenntnis der G-7 und G-20 wie auch der EU, die Stärkung von Regionalorganisationen (wie SADC) zu unterstützen. In ihren „Afrikapolitischen Leitlinien“ von 2014 hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, die regionale Integration in Afrika weiter zu stärken. Eine Intensivierung der Kooperation mit der AU sowie mit den anderen Regionalorganisationen in Afrika soll dazu beitragen, die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern, Spannungen abzubauen, fragile Staaten in Verantwortungsgemeinschaften einzubinden, größere Märkte mit Freizügigkeit von Arbeit und Kapital zu schaffen, Handelshemmnisse abzubauen und die Staaten dadurch attraktiver für heimische wie für ausländische Investoren zu machen. Mit ihrer Unterstützung der SADC-Integrationsagenda zielt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit zudem darauf ab, zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beizutragen.
Ergänzend zu seinem multilateralen Engagement über die EU hat Deutschland SADC seit ihrer Gründung 1992 mit über 350 Mio. EUR unterstützt. Hinzu kommt die umfangreiche bilaterale Entwicklungszusammenarbeit der Bundesregierung mit 8 der 15 SADC-Mitgliedsstaaten (D.R. Kongo, Madagaskar, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Südafrika und Tansania).
Die 2009 festgelegten Schwerpunkte der Zusammenarbeit mit SADC wurden bei den Regierungsverhandlungen 2015 im Wesentlichen bestätigt:
- Regionale wirtschaftliche Integration
- Grenzüberschreitendes Wassermanagement
- Grenzüberschreitender Schutz und Nutzung natürlicher Ressourcen sowie Anpassung an den Klimawandel
Im Gestaltungsspielraum gibt es zudem zwei Programme zu Frieden, Sicherheit und verantwortungsvoller Staatsführung in der SADC-Region sowie zur Stärkung regionaler-nationaler Kooperationsbeziehungen.
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit orientiert sich bei der thematischen Ausgestaltung eng an den 2015 überarbeiteten SADC-Entwicklungsstrategien (Revised Regional Indicative Strategic Development Plan/RISDP und Strategic Indicative Plan of the Organ on Politics, Defence and Security/SIPO). Die Programme werden von den drei Durchführungsorganisationen GIZ, KfW und PTB implementiert, teilweise von EU und der britischen Regierung (DFID) kofinanziert.